Historie
Die Geschichte der VPA Prüf- und Zertifizierungs GmbH ist eng mit der Region „Bergisches Land“ und dem Werkzeug Standort Remscheid sowie der Klingenstadt Solingen verbunden.
Die Gründung geht auf das Jahr 1923 zurück, als objektive Prüfstelle zur Beurteilung von Produktqualitäten.
1923 – Die Gründung: Vision von Qualität und Forschung
Im Oktober 1923 nahm die Fachschule eine engere Verbindung zur heimischen Werkzeugindustrie auf – ein Schritt, der als Gründung der VPA angesehen werden kann. Die Fachschule etablierte ein Laboratorium, das bei Qualitätsherausforderungen zwischen Stahlwerken und Werkzeugfabrikanten vermittelte. Es bot Dienstleistungen für die Werkzeugindustrie an, darunter chemische und physikalische Untersuchungen von Stahlsorten sowie Beratung für wärmetechnische Behandlungen. Die Schüler unterstützten die Untersuchungstätigkeit und erweiterten ihre Kenntnisse in Stahlkunde.
Die neue Schule verfolgt ein doppeltes Ziel. Sie unterhält ein Laboratorium für Stahluntersuchungen, welches den Interessentenkreisen gegen Bezahlung zur Verfügung steht. Die Werkzeugfabrikanten haben Gelegenheit, ihre eingekauften Stahlsorten chemisch und physikalisch untersuchen zu lassen. In einem Gutachten soll ihnen dann angegeben werden, welche wärmetechnische Behandlung die Stähle bei der Bearbeitung erfordern. Als Leiter des Laboratoriums ist ein Fachmann angestellt. Die Schüler arbeiten gruppenweise als Hilfskräfte bei den Untersuchungen und haben so Gelegenheit, ihre Materialkenntnisse in der Stahlkunde zu vertiefen.
„Die staatliche Fachschule für die Kleineisen- und Stahlwarenindustrie in Remscheid“,
Fachschuldirektor Bühner, Remscheid
Ab Dezember 1925 erhielten die Einrichtungen offizielle Bezeichnungen: Die Fachschule wurde zur „Staatlichen Betriebsfachschule für die Werkzeugindustrie in Remscheid“ umbenannt, während das Labor als „Versuchsanstalt der Werkzeugindustrie bei der staatlichen Betriebsfachschule“ fungierte. Die Gründungsväter erkannten die Bedeutung von wissenschaftlich fundierten Lösungen für die wachsende Werkzeugindustrie.
Im November 1927 übergab der Arbeitgeberverband das Labor an die Stadt, die fortan die Verwaltung übernahm. Ziel war es, stets aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse anzuwenden und das Labor nicht als Geschäft, sondern als fördernde Wirtschaftseinrichtung zu führen. Überschüsse sollten dem städtischen Haushalt zugeführt werden oder zur Laborerweiterung dienen.
Am 26. Januar 1928 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, das Labor als Untersuchungsamt im ehemaligen Amtsgericht in der Schützenstraße 57 einzurichten. Die monatliche Pacht betrug 350 RM. Das Labor wurde aktiver und kümmerte sich fortan auch um die Fachkräfteausbildung sowie die Analyse ausländischer Konkurrenzprodukte für die Remscheider Werkzeugindustrie. Nach der Renovierung des Amtsgerichts und der Neuausstattung mdes Labors erfolgte mam 19. April 1929 die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten, was die Trennung von der Fachschule undm die Umbenennung min „Versuchsanstalt der Werkzeugindustrie“m einleitete.
Diese Initiative gewann im Laufe der folgenden Jahre an Fahrt und markierte somit den Ursprung der Produktprüfungen innerhalb der VPA. Die neu geschaffene Versuchsanstalt war in vierm Abteilungen strukturiert, die jeweils spezifische Aufgaben übernahmen und bearbeiteten.
Die 1930er Jahre
Die Versuchsanstalt wuchs und konnte sich in der Werkzeugindustrie mehr und mehr als Ansprechpartner etablieren. Die Leistungen in ihren vier Bereichen wurden vermehrt in Anspruch genommen. Auch die Verantwortlichkeiten der Versuchsanstalt erweiterten sich kontinuierlich, indem sie z. B. gutachterliche Aufgaben für die Zeichengemeinschaft deutscher Hersteller von Werkzeugen, Geräten und landwirtschaftlichen Maschinen (Dreipilz) übernahm. Gleichzeitig war die Versuchsanstalt eine ständig gefragte Anlaufstelle für Expertise bei Gerichtsverfahren und in Handelskammer-Angelegenheiten. Ab 1935 erhielt die Versuchsanstalt vermehrt den Auftrag zur Prüfung von Heereswaffengeräten und Werkstoffen, wofür der Leiter der Anstalt eine besondere Verantwortung trug. Diese Abnahmetätigkeiten wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zu den vorrangigen Tätigkeitsfeldern der Versuchsanstalt.
Nachkriegszeit
Die Versuchsanstalt überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet und setzte ihre Aktivitäten bald nach Kriegsende fort. In den folgenden Jahren änderte sie ihren Namen in „Versuchs- und Prüfanstalt“ (VPA), unter dem sie heute international bekannt ist. Dank der Unterstützung durch die Stadt Remscheid konnte die VPA diese Zeit nutzen, um sich als führender Ansprechpartner für Fragen rund um Werkstoffe und Werkzeuge weiter zu etablieren.
In der 100-jährigen Firmengeschichte und seit 2017 als eigenständige Tochtergesellschaft der FGW Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V., hat sich die VPA zu einem modernen Prüfdienstleister entwickelt.
Aktuelle Entwicklung
Die VPA Prüf- und Zertifizierungs GmbH besteht aus drei Teilen:
- Prüfstelle
- Zertifizierungsstelle
- Akademie
Diese Trennung ist rechtlich notwendig, um die Unabhängigkeit und Objektivität der Zertifizierungsstelle sicherzustellen.
Der Name VPA ist mittlerweile ein weltweiter Begriff und aus dem Prüfgeschäft nicht mehr wegzudenken, wenn es um Metallografie, Spektralanalysen, Härteprüfungen, Zug- Druck- und Biegeversuche, Drehmomentprüfungen, Maßprüfungen, Schneidleistungsprüfungen, Korrosionsbeständigkeiten, Feststellung der Gebrauchstauglichkeit von Verbraucherprodukten geht.
Am Standort Remscheid werden jährlich über 2.000 Prüfungen durchgeführt. Erfahrene Mitarbeiter sorgen für eine hochgradige Kompetenz im Bereich metallischer Werkstoffe mit dem Schwerpunkt auf den Fachbereichen „Hand-, Maschinen- und Gartenwerkzeugen“, „Schneid- und Haushaltswaren“ sowie „Garten- und Outdoorprodukte“.
Prüfsiegel wie „VPA GS“ (Geprüfte Sicherheit), „VPA TESTED“, „VPA CERTIFIED“, sowie das „VPA EXCELLENT“ haben sich auf dem Markt etabliert und stehen für Sicherheit und Qualität.